Maria-Ward-Realschule öffnete die Tore

An ihrem Tag der offenen Tür präsentierte sich die Maria-Ward-Realschule interessierten Viertklässlern und ihren Eltern.

Fast hatte man den Eindruck, ein kleines Schulfest wäre im Gange, so gesellig und leutselig wirkte die Stimmung an diesem strahlenden Frühlingstag im Rebdorfer Barockensemble, als nach und nach die Gäste auf dem Schulgelände eintrafen. Unter der Federführung der beiden Lehrkräfte Julia Wiesent und Carmen Baranowski hatten sich die Mitglieder der Schulgemeinschaft einiges einfallen lassen, um allen Fragen und Wünschen der wissbegierigen Besucher gerecht zu werden. So fanden in mehreren zeitlichen Schienen Schulhaustouren statt. Während die künftigen Fünftklässler in Begleitung von jungen Tutorinnen auf Erkundungstour durch die Fachräume gingen, wo sie unter Anleitung der Lehrkräfte musisch, künstlerisch oder sportlich selbst aktiv werden sowie naturwissenschaftlich experimentieren konnten, begaben sich ihre Erziehungsberechtigten auf eine Schulhausführung, die sie über das pädagogische Konzept dieser Realschule informierte, die trotz ihres Umzugs vor knapp zehn Jahren aus der Eichstätter Innenstadt nach Rebdorf den Leitlinien ihrer Namenspatronin Maria Ward treu geblieben ist. „Ich finde es sehr schön, dass überall ihre schönen Zitate zu lesen sind! Sie erinnern mich an meine eigene Zeit als Schülerin in der alten Maria-Ward“, erinnert sich eine Mutter mit leuchtenden Augen. Andere zeigten sich beeindruckt von den Gemälden, welche die Wände zieren: „Das haben wirklich Schülerinnen gemalt?“ Das Fach Kunst hat an der Maria-Ward-Realschule einen hohen Stellenwert und ist neben Französisch, Sozialwesen und BWR eines der vier Wahlpflichtfächer, die man hier ab der siebten Klasse wählen kann. „In diesem Fach werden Ihre Kinder bei uns neben Deutsch, Mathematik und Englisch auch ihre Abschlussprüfung schreiben – in sechs Jahren“, erfahren die Eltern mit einem Augenzwinkern. Als sogenannte MINT-Schule erleben alle Klassenstufen Projekttage über naturwissenschaftliche Themen, wie Physiklehrerin Alina Sofia Gobbel im Nachbarraum erklärt. Bewährt hat sich seit vielen Jahren der sogenannte Marchtaler Plan. „Der Montag beginnt in allen Klassen mit einem Morgenkreis, sodass die Mädchen und Jungen nach ihren Erlebnissen am Wochenende erst einmal in Ruhe ankommen dürfen“, erzählt die Lehrerin Melinda Graf. „Thematisiert werden aktuelle Ereignisse oder Werte wie Toleranz und Miteinander.“ Auch die Freie Stillarbeit – kurz FSA – ist eine wichtige Säule des Schulkonzepts: „Der Lehrer ist in diesen Stunden vor allem Begleiter für seine Schülerinnen und Schüler. Diese erarbeiten sich selbstständig ihren Unterrichtsstoff und können wählen, welches Fach-Material sie der Reihe nach angehen wollen“, erklärt Sigrid Maget. „Dass die Lernenden nach erledigter Aufgabe anhand von Lösungsbögen ihre eigenen Arbeiten korrigieren, ist ein wichtiger Entwicklungsschritt hin zum selbstständigen und eigenverantwortlichen Arbeiten.“ Der Vernetzte Unterricht (VU) ist ein pädagogischer Bestandteil im gebundenen Ganztag, in dem sowohl Mädchen als auch Jungen unterrichtet werden. Begeistert zeigen die Zehntklässlerinnen Antonia und Mira ihre VU-Mappen, in denen sie selbst erarbeitetes Wissen zu verschiedenen Themengebieten wie „Verzweiflung und Neubeginn – Der Blick nach vorn“ zusammengetragen haben. „Eine VU-Einheit erstreckt sich über sechs Wochen. Das Thema wird nicht nur aus der Sicht eines Faches betrachtet, sondern aus unterschiedlichen Blickwinkeln der Fächer Religion, Geschichte, Geographie oder Biologie. Auf diese Weise werden Wissensgebiete vernetzt und die Jugendlichen lernen, ihren Blick auf unsere Lebenswelt zu erweitern“, erfuhren die Eltern. Nach dem Rundgang bekamen sie die Gelegenheit zu persönlichen Beratungsgesprächen und konnten mit ihren Kindern bei Kaffee und Kuchen, beim Basteln mit Leder oder bei Spielen in guter Stimmung ins Wochenende starten.

Martina Beck