Studienfahrt ins KZ Dachau

Alljährlich machen sich die neunten und zehnten Klassen nach ausführlicher Vorbereitung im Unterricht auf den Weg ins Konzentrationslager Dachau. Dieses Jahr scheint die Thematik wegen dem Krieg im Nahen Osten nach dem barbarischen Überfall der Palästinenser auf Israel aktueller denn je. Nicht für möglich gehaltene offen antisemitische und antiisraelische Kundgebungen auf deutschen Straßen mahnen uns zu handeln und vor allem zu informieren. Deshalb müssen unsere Schüler über dieses düstere Kapitel der deutschen Geschichte informiert sein, um der im Internet kursierenden Propaganda mit fundiertem Hintergrundwissen begegnen zu können.

Bereits wenn man das Eingangstor mit seiner zynischen Aufschrift passiert, bekommt man ein mulmiges Gefühl. Wenn man dann auf dem riesigen Exerzierhof steht, der eiskalte Dezemberwind durch die dicken Winterjacken pfeift und man trotz Schal, Mütze und Handschuhen friert, kann man sich vorstellen, wie die Inhaftierten damals in ihrer dünnen Häftlingskleidung gefroren haben müssen.

Zu Beginn der Ausstellung, die sich im früheren Verwaltungsgebäude befindet, sieht man erstmals, wie viele Konzentrationslager mitsamt aller Außenstellen es tatsächlich gab, und wie nahe eines dieser Arbeitshäuser auch bei uns war. Im weiteren Verlauf erfährt man einiges über die Geschichte des Lagers von dessen Eröffnung bis zur Befreiung durch die Amerikaner, sowie die Schicksale seiner Insassen. Dieses unfassbare Elend wird durch den anschließend gezeigten Film noch deutlicher.

Beim gemeinsamen Rundgang beginnend in den engen und spartanischen Baracken mit ihren demütigenden Sanitäreinrichtungen, vorbei an Wachtürmen, bis man schließlich in den Gaskammern und den Verbrennungsöfen steht, wird jedem klar: So etwas darf sich niemals wiederholen und das Andenken daran ist ein erster wichtiger Schritt auf diesem Weg! Es muss allen klar sein: Antisemitismus und Judenhass haben in Deutschland keinen Platz.

Thomas Held