Mit dem Realschulabschluss öffnet sich eine Tür zum Leben
Verabschiedung der zehnten Klassen an der Maria-Ward-Realschule
Die große Tür war ein Blickfang im Altarraum der Rebdorfer Kirche, wo der Abschlussjahrgang 2024 der Maria-Ward-Realschule am Donnerstagabend zum Auftakt seiner Verabschiedung einen ökumenischen Gottesdienst feierte, den Domvikar Korbinian Müller und Pfarrer Martin Schuler gemeinsam zelebrierten. Sie stehe für alle Türen im eigentlichen und im übertragenen Sinne, die sich den Schülern im Laufe ihrer Realschulzeit öffneten oder sich hinter ihnen schlossen. Sie erinnere an schwere Zeiten wie den Corona-Lockdown, welchen der Jahrgang durchstehen musste, sowie an gemeinsame Erlebnisse und gewonnene Freundschaften. Diese müssten mit dem Ende der Schulzeit nicht unweigerlich zu Ende gehen, da man Türen zwar schließen, aber auch offenhalten und Beziehungen weiter pflegen könne, sinnierten Schülerinnen zu Beginn. Dass das Bild der offenen Tür zugleich für Jesus steht und man in ihm neue Lebensräume gewinnt, erläuterte Korbinian Müller in seiner Predigt. Als symbolische Einladung, die Türen zu ihrer Realschulzeit nicht hinter sich zufallen zu lassen, erhielten die Absolventen am Ende des Gottesdienstes Türstopper geschenkt, die von den Lehrkräften der Schulpastoral, Beate Trampert und Uta Jungbauer, selbst gefertigt worden waren. An Jesu Metapher Ich bin die Tür knüpfte Konrektor Alexander Sturm in seiner Begrüßung beim anschließenden Festakt an und ermutigte die Jugendlichen dazu, sich auch an schwere Türen heranzutrauen. Türöffner könnten manchmal ein höfliches Bitte, ein Lächeln, ein freundliches Wort oder ein Dankeschön sein. Per Videobotschaft gratulierte Oberbürgermeister Josef Grienberger den Abschlussklassen. Seinen Glückwünschen schlossen sich der stellvertretende Landrat Sven John sowie die Elternbeiräte Nicole Oberhofer und Willi Slischewski an, die den jungen Menschen zudem nahelegten, die Türe nach Hause nicht zuschlagen zu lassen und die christlichen Werte, die ihnen an der Maria-Ward-Realschule vermittelt wurden, mitzunehmen. “Vaya con Dios – Geh mit Gott”, lautete der Wunsch von Markus Moder, dem Vertreter des Schulträgers, der das Bild eines Schiffes aufgriff, das in See sticht. Gott begleite einen auf dem Lebensweg, auf dem man vor allem mutig und neugierig bleiben müsse. Die drei Schülersprecherinnen Julia Bauch, Noemi Fuchs und Lea Jacob erinnerten an sechs unvergessliche Jahre, in denen sie innerlich und äußerlich gewachsen seien, und dankten für alle Unterstützung. Im Namen des Fördervereins Mary-Ward-Friends überreichte der Zweite Konrektor Peter Markoff den Maria-Ward-Sozialpreis 2024 an Julia Bauch (10 A) für ihre Hilfsbereitschaft und ihr soziales Engagement. So unterschiedlich die Mitglieder des Abschlussjahrgangs seien und ihre Zukunftspläne aussähen, allen sei dieser Augenblick gemeinsam, in dem sie ihr Abschlusszeugnis in Empfang nehmen könnten, meinte Schulleiterin Monika Helmstreit in ihren Abschiedsworten und zitierte Marina Keegan: „Wir haben kein Wort für das Gegenteil von Einsamkeit, aber wenn wir eines hätten, könnte ich sagen, das ist es, was ich für mein Leben will.“ Das Gegenteil der Einsamkeit sei, was die 114 Zehntklässlerinnen und Zehntklässler in ihrer Schulzeit auf Klassenfahrten, bei Schulfesten und im Schulleben erfahren hätten. Sie alle seien in ihrer Realschulzeit Teil eines Teams geworden und hätten um sich einen Kreis von Menschen gebildet, mit denen sie ihren Weg gegangen seien und vielleicht auch weitergehen, führte Helmstreit den Gedanken fort und wünschte den Realschulabsolventen, sich immer als Teil einer Gemeinschaft fühlen zu dürfen, die sie trägt.
Martina Beck