Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft
Elemente musikalisch im Einklang Nachhaltigkeitstag:
Kooperation von drei Eichstätter Schulen mit Jugendkantorei der Dommusik Eichstätt.
Kann man seine Heimat verkaufen? Den Himmel, das Wasser, die Erde, den Wind? Diese brisanten Fragen, die vor 170 Jahren der berühmt gewordene Häuptling Seattle dem Präsidenten der Vereinigten Staaten in seiner historischen Rede stellte, sind heute so aktuell wie damals. In Kooperation mit der Jugendkantorei der Dommusik, die die tiefgründige Rede in dem Liederzyklus „Die vier Elemente“ musikalisch aufgegriffen hatte, veranstalteten die Maria-Ward-Realschule, das Gabrieli-Gymnasium und das Willibald-Gymnasium unter dem Titel „Elemente im Einklang – gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft“ am letzten Schultag vor den Osterferien einen abwechslungsreichen Nachhaltigkeitstag für ihre Fünft- und Sechstklässler. Mit viel Begeisterung und Kreativität vereinten sich dabei Musik-, Kunst- und Theateraktionen zu einem ebenso spannenden wie bewegenden Schultag, der allen Mitwirkenden zeigte: Der Mensch muss alles daransetzen, Natur und Schöpfung zu schützen. Bühne frei hieß es zum Auftakt des Nachhaltigkeitstages für die Klasse 5E, die im Deutschunterricht mit ihrer Lehrkraft Martina Beck das Theaterstück „Streit der Elemente“ einstudiert hatte. Mit Perfektion und Textsicherheit meisterten die 19 Schüler, ausgestattet mit liebevoll gefertigten Symbolen für die vier Elemente, ihre Theaterperformance. Im Fokus stand der Streit der Elemente darum, wer die meiste Energie in sich birgt. Ausdrucksstark trumpften die jungen Schauspieler mit den negativen Eigenschaften der Elemente auf und versuchten vor zwei Schiedsrichterkindern Eindruck zu schinden. Doch den Kindern imponierte dies nicht, die Elemente besannen sich ihrer guten Eigenschaften und erkennen so, dass nur alle Elemente gemeinsam wirklich stark sind: „Die Umwelt und somit die Elemente brauchen dringend unser aller Schutz“, lautete das Fazit des sehenswerten Theaterstücks. In einer Überleitung stellte Lehrkraft Sandra Springer den Schülern die Hintergründe der Rede von Häuptling Seattle von 1854 vor. Mucksmäuschenstill lauschten die Schüler den ökologischen Gedanken und kritischen Worten gegen den Raubbau des Menschen an der Natur. Die wunderschönen Bilder der sechsten Klasse, die unter Anleitung von Kunstlehrkraft Monika Ertl Collagen zu den Texten gestaltet hatte, die im Hintergrund präsentiert wurden, hoben die Ausdrucksstärke der Rede hervor. Musikalisch tief berührend präsentierte dann der Chor der Jugendkantorei unter Leitung von Domkantorin Deborah Faul und in Begleitung von Domkapellmeister Manfred Faig am Klavier und Martina Beck am Cello das Werk „Gesang der Elemente“ von Stefan Lindner. Die vier Chorlieder mit den Titeln „Erde“, „Wasser“, „Feuer“ und „Luft“ griffen als vertonte poetische Texte wiederum die berühmte Nachhaltigkeitsrede von Häuptling Seattle und deren Grundgedanken – die Achtung vor der Natur in ihren Erscheinungsformen – auf. Eindrucksvoll boten Faig am Piano, Beck am Cello und die jungen Sänger musikalisch und sängerisch die Besonderheiten der vier Elemente dar: das Plätschern des Baches, aber auch tosende Wellen, das heimelige Knistern des Feuers, aber auch aufbrausende Feuersbrunst, der sanfte Wind, aber auch wütende Stürme und die Schönheit der Erde, die durch den Menschen gefährdet wird. Unmissverständlich vermittelte der emotional bewegende Chorliederzyklus, den Doris Faig immer wieder mit der Lektüre von Textpassagen aus der Häuptlingsrede unterbrach, die Botschaft: die unauflösliche Verbindung des Menschen mit dem Kosmos der Elemente, über die er nicht uneingeschränkt herrschen darf, denn ohne sie kann er nicht leben. Nach der Verpflegung der Gäste durch die Fairtrade-Wahlfachgruppe unter Leitung von Sandra Springer setzte sich der Nachhaltigkeitstag am Gabrieli- und am Willibald-Gymnasium fort, wo der Jugendchor der Dommusik den Liederzyklus ebenfalls vortrug. Im Gabrieli-Gymnasium präsentierten Musiklehrer Dominik Harrer und Sechstklässler im Anschluss das afrikanische Lied Siyahamba mit selbst gefertigten, aus Kronkorken gebauten Schellenkränzen und Rasseln aus befüllten Röhren. Viele kreative Ideen waren auch am Willibald-Gymnasium entstanden: Kunstlehrerin Agnes Birkner stellte mit Schülern der 6. Jahrgangsstufe persönliche Ansichten des Häuptlings Seattle sowie eindrückliche Bilder zu den Liedern des Chorzyklus vor. Einigkeit herrschte am Ende bei allen Initiatoren und Mitwirkenden an den drei Eichstätter Schulen: Die Schultour der Domkantorei kam überall beim Publikum sehr gut an – und damit entstand auch der Wunsch einer baldigen Wiederholung einer schulübergreifenden Veranstaltung. Dagmar Kusche-Luff

